Am letzten Juli Wochenende hat die inzwischen traditionelle Alpenwanderung des Oberwolfacher Schwarzwaldvereines stattgefunden. Die Tour führte in die Zentralschweiz, in die Region zwischen Vierwaldstätter See und Engelberg.
Am Freitagmorgen 6 Uhr ging es für die 12 Bergwanderfreunde los, die gespannt darauf waren, was sie auf der mit 42 km langen und knapp 3000 Höhenmeter angekündigten Dreitagestour erwartete. Bei Oberrickenbach hinten im Secklisbachtal auf 900m begann der Aufstieg zur 1000m höher gelegenen Brunnihütte. Es wurde der längere aber weniger anstrengende Weg über obere Spies, Schindlenboden und Walenalp gewählt.
Nach anfänglichem Sonnenschein aber angenehmer Morgenkühle setzte pünktlich der angekündigte Platzregen ein. Glücklicherweise gewährte ein gastlicher Schweizer der Gruppe nicht nur Unterschlupf in seiner Alphütte sondern überbrückte die Regenpause auch noch mit Kaffee, diversen Schnäpsen und interessanten Geschichten. Einigermaßen trocken ging es dann zur Brunnihütte (SAC). Die Hütte liegt hoch über Engelberg mit Blick auf die markanten Gifel von Titlis, Hahnen, Chli- und Groß Spannort und Vielen mehr, die sich leider bedeckt hielten. Nach dortigem Nächtigen wurde am zweiten Tag die Königsetappe angegangen. Die abwechslungsreiche Tour führte über Rugghubel, Rot Grätli (2.558m) mit einem versicherten Kaminabstieg zum Bannalper Schönegg, dann nochmals hoch auf den Chaiserstuel (2400m), der einen grandiosen Weitblick ermöglichte. Dann ging es runter zur Bannalp (1.600m) ins gleichnamige Berggasthaus. Hier wurde bei bester Stimmung, gutem Essen, Aperol, Bier und „surem“ Most das erlebte des Tages erinnert.
Es war nicht wirklich überraschend aber dennoch stimmte es nachdenklich, als ein Bergführer berichtete, dass unsere Wandertour noch vor 30 Jahren den echten Alpinisten vorenthalten war, denn damals galt es hinter dem Rotgrätli noch ein großes Gletscherfeld zu traversieren. Am 3. Tag ging es dem Bannalpsee entlang über Urnerstaffel, Oberfeld, Wallenegg (1.950m) zurück nach Oberrickenbach. Diese Etappe war wiederum sehr eindrücklich. Einmal war es der Feldgottesdienst auf der traumhaft gelegenen Alp Oberfeld (einer aus der Wandererschar meinte, „wieso Gottesdienst, sind wir hier nicht schon schon im Himmel?“) Das andere Mal die tolle Wegführung des Walenpfades mit schroffen Abgründen und atemberaubenden Ausblicken. So endeten die 3 schönen Wandertage wieder in Oberrickenbach, alle Teilnehmer sind wohlbehalten und beglückt dort angekommen und dankten Erich Schillinger für seine umsichtig und super geplante Tourenführung. Beim gemütlichen Abschluss auf dem Kolpingsfest bei der Walke war man sich dann einig, die Umrundung der Walenstöcke, das war eine Tour, die Lust auf weitere macht.
Bericht von Erich Schillinger