Nachbericht: Kulturwanderung – Schätze unserer Nachbarn

Ein ansehnliche Gruppe an Heimatgeschichte Interessierten aus Oberwolfach traf sich zusammen mit den Mitgliedern benachbarter Ortsgruppen am Rathaus in Schenkenzell. Der Organisator der Veranstaltung, Marcus Löffler, freudig überrascht von der großen Zahl der Teilnehmer, gab einen kurzen Überblick über den Ort und den Ortsverein. Vom Startpunkt der abwechslungsreichen Wanderstrecke im vorderen Kaltbrunner Tal ging es dann durch einen noch intakten, schönen Plenterwald zum ersten Aussichtspunkt. Der Blick auf den Kapellenberg am Eingang des Nachbartales, mit den Resten der Burg Wittichenstein, lenkte den Vortrag auf die Geschichte des Klosters Wittichen und seine Gründerin Luitgard.

 

Weiter oben am Berg fanden sich dann viele große und gut erhaltene Grenzsteine. Auf der Kaltbrunner Seite das Wappenschild mit dem Schrägbalken, also badisch, auf der Reinerzauer Seite die Geweihstangen von Württemberg. Interessante Informationen über den Grenzverlauf und Kurioses, wie Geschichten vom Ofen, der als Grenzstein diente. Mitten durch die Gaststube zog sich nämlich die „Demarkationslinie“ im Gasthaus auf dem benachbarten Rossberg.

So erreichte die Wandergruppe kurzweilig die schöne Hochebene „Elme“ mit der charakteristischen Weymouthskiefer, die wegen ihrer gedrückten Krone den Namen „Frau Datsch“ trägt.

 

Von dort ging es dann wieder in das Kaltbrunner Tal hinab, wo der kleine Friedhof mit seinem Kirchlein wieder Anlass zu Erklärungen gab. Der Wanderführer öffnete den sonst nicht zugänglichen Kapellenraum mit einem riesigen „Spiecherschlüssel“, und man konnte so den Innenraum des kleinen, schlichten gotischen Baues in Augenschein nehmen. Der Türbogen zeigt das Baujahr in etwas rätselhaften Ziffern mit 1474 an.

 

 

 

 

Draußen erfuhr die Gruppe dann etwas über das bewegte Leben des sagenhaften Bauernfürsten Andreas Harter. Zuerst Vogt, Verhandlungsführer mit der Regierung und Großgrundbesitzer mit eigenem Militär und dann Gemeindearmer mit einem Gnadenbrot als Ratschreiber. Den Schluss bildete dann noch die Besichtigung der Hofkapelle des Bürlehofes mit den schönen Glasmalereien und einem rätselhaften, dort im Acker gefundenen Christuskopf.

Mit einem kräftigen Abschlussapplaus und einem kleinen Geschenk für den Wanderführer und Initiator Marcus Löffler bedankten sich dann die Teilnehmer und erfuhren noch, dass die nächsten „Schätze“ vom Ortsverein Gutach präsentiert werden.

Bericht von Albert Schrempp