Rückblick und Bericht: Alpenwandern im Berner Oberland mit Erich Schillinger und Reinhard Springmann
Von Burglauenen hinauf zur Schynige Platte und weiter über Loucherhorn zum Berghaus Männdlenen. Danach auf das Faulhorn und dann um das Schwarzhorn herum zum First. Am dritten Tag dem Bachalpsee entlang und über Bussalp zurück zum Ausgangsort. Das bedeutet in nüchternen Zahlen: 45 Wanderkilometer, dabei 3000 Höhenmeter in insgesamt 18 Stunden. So sah die Vorplanung für diesjährige dreitägige Alpentour am ersten Ferienwochenende vom 26. bis zum 28. Juli des Oberwolfacher Schwarzwaldvereins aus.
Das frühe Aufstehen am Freitagmorgen war schnell vergessen. Schon bei der Anfahrt versetzten die immer näher rückenden Riesen der Berner Alpen die Wanderer in Staunen. Als dann beim Einbiegen in das enge Grindelwalder Tal der eiskalte Gletscherbach in der warmen Morgensonne zu dampfen begann und einen magischen Nebel produzierte, war endgültig das Bergfieber ausgebrochen. So ging es zügig zur Sache, parkieren – wie die Schweizer sagen -, Schuhe schnüren, Rucksack schultern, Fotos machen und Abmarsch! Der Aufstieg zur Schynige Platte (satte 1200 Höhenmeter) war anstrengend und schweißtreibend, der weitere Wegverlauf über Loucherhorn zum Berghaus Männdlenen dann nur noch ein leicht steigender Panoramaweg. Die gesamte Wegstrecke entzückte mit herrlichen Aussichten einerseits auf Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau mit den Talschaften Grindelwald und Lauterbrunnen und auf der anderen Seite mit Blick auf Thuner- und Brienzersee mit Thun, Interlaken und Brienz.
Nach dem Nächtigen und Frühstücken im Berghaus Männdlenen wurden Wetterberichte abgefragt und die Prognosen interpretiert. Den Vorhersagen und den Empfehlungen der Hüttenwirte entsprechend wurde umdisponieret. Die Tour wurde um den Sonntag und somit um ein Wandern in Dauerregen gekürzt. Die Runde um das Schwarzhorn wurde gestrichen und es ging „nur“ über das Faulhorn, vorbei am Bachalpsee zur Bussalp und danach steil absteigend zum Ausgangspunkt. Die Planänderung erwies als richtig, die ausgewählte Wegstrecke glänzte wiederum mit großartigen Aussichten und das bei bestem Wanderwetter, der angesagte Regen setzte zum Glück erst ein, als der Parkplatz erreicht war.
Zwei herrliche Wandertage endeten, und das Resümee der 13-köpfigen Wandergruppe war ähnlich dem, was ein unterwegs angetroffener Australier meinte, „one of the most beautiful trails I ever walked“ (einer der schönster Wanderwege, den ich je gegangen bin).
Beim Verarbeiten dieser unvergesslichen Eindrücke freuen sich die Bergwanderer auf das Wiedersehen bei Folgetouren.
Foto: Die Oberwolfacher Alpenwanderer mit den Bergführern Reinhard Springmann und Erich Schillinger (Dritter und Sechster von links!)
- Fotos von der Alpentour von Albert Schrempp siehe Bildergalerie!