Foto: Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Oberwolfach im Karwendel
Am frühen Morgen des 30. Juli machte sich eine Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Oberwolfach auf ins Karwendel. Unter der Federführung von Reinhard Springmann und Erich Schillinger hatte man von Hinterriss ausgehend drei Bergwanderungen in der imposanten Gebirgskette der nördlichen Kalkalpen geplant. Der im hinteren Risstal gelegene Alpengasthof Eng sollte für das kommende Wochenende Ausgangspunkt für mehrere sportliche Bergtouren sein.
Also startete die vierzehnköpfige Gruppe bei schönstem Wetter durchs Johannestal in Richtung Kleiner Ahornboden, einer von steilen Kalkfelsen des Karwendel umgebenen Hochebene, auf der uralte Ahornbäume wachsen. Der imposante Wechsel von Sonne und um die Felswände wabernde Quellwolken lud zu einer kurzen Pause ein, bevor man über einen idyllischen Bergpfad den Aufstieg zur Falkenhütte in Angriff nahm.
Dort angekommen, ließ man sich eine warme Suppe munden, bevor man die Schlussetappe zur Engalm antrat. In der Ferne zogen erste Gewitterwolken auf, die sich noch vor dem Erreichen des Alpengasthof Eng in heftigen Regengüssen entluden.
Über Nacht hatte sich das Wetter beruhigt, sodass man am zweiten Tag bei Wechsel von Sonne und Wolken sowie guter Stimmung zu einer Rundtour ins Karwendel starten konnte. Über Binsalm und Lamsenjoch erreichte man zur Mittagszeit die Lamsenjochhütte. Der Kaiserschmarrn mundete hervorragend. Erneut zogen erste Gewitterfronten auf, sodass man es vorzog, die anspruchsvolle Rundtour abzukürzen. Beim Abstieg zum Gramaiser Boden konnte man eine großen Gams- und Steinbockherde beim Äsen beobachten. Wie bei allen Touren konnte Wandersenior Albert Schrempp unterwegs interessante Informationen zu Fauna und Flora beisteuern.
Steil verlief der Aufstieg zum Graimais – Hochleger. Schon bald überquerte man den nahen Binssattel in Richtung Binsalm. Erste Regentropfen kündigten erneut ein nahendes Gewitter an. Vor Erreichen der Binsalm öffnete Petrus dann die Schleussen. Zurück auf der Engalm wurden die Bergwanderer Zeuge der Rückkehr der riesigen Engalm – Kuhherde in ihre Ställe. Die gewonnene Milch wird in der der Alm – Käserei zu leckerem Käse verarbeitet. Die durchnässte Kleidungtat der guten Stimmung am Abend keinen Abbruch. Aufgrund des schlechten Wetters musste die ursprünglich für Sonntag geplante Tour durchs Laliderer Tal zurück nach Hinteriss ausfallen. Stattdessen besichtigte man die Käserei und überzeugte sich darüber hinaus von der Naturschönheit des nahegelegenen Großen Ahornbodens, auf dem weit verstreut mehr als 2000 Ahornbäume wachsen, deren Alter teilweise mehr als 600 Jahre beträgt. Trotz des durchwachsenen Wetters waren sich zum Schluss alle Teilnehmer einig, dass man auch im kommenden Jahr wieder ein gemeinsames Wanderwochenende in den Alpen verbringen wird.