Historischer Rundgang an der Walke

Nachbericht: Historischer Rundgang mit Wolfgang Sum an der Walke

Bericht von Hans-Gottfried Haas

Der Fachwart für Heimatpflege, Wolfgang Sum, beschloss mit seiner Rundwanderung an der Walke die Trilogie des Schwarzwaldvereins als Beitrag zum 750jährigen Gemeindejubiläum. Zuvor hatte Albert Schrempp mit Unterstützung von Hans-Gottfried Haas und Wolfgang Sum drei Exkursionen im Ortsteil Kirche angeboten. Der engagierte Heimatfreund konnte sich über eine rege Teilnahme und eine sehr an der Thematik interessierte Wandergruppe freuen. Vor allem die vielen Anregungen zu den einzelnen Standorten zeigten, dass die Erinnerung an Vieles aus der Vergangenheit noch recht lebendig ist.

Beim Start am Rathaus erzählte Wolfgang Sum von der frühen Ansiedlung im 13. Jahrhundert und den noch sehr niedrigen Baustil der ersten Bauernhöfe.  Zeugnisse dieser Bauart waren der 1921 niedergebrannte Spinnerhof und ist es noch heute der Jungbauernhof. Auch auf die Benennung der Höfe nach Familien- oder Vorname, aber manchmal auch nach den Gewannen wurde verwiesen. Am Standort des Spinnerhofes wurde das Rathaus errichtet, was durch die damalige Inflation durch enorme Preissteigerungen zu einer regelrechten Kostenexplosion geführt hat.

Mehrfach bemerkenswerte Stationen ergaben sich auf der „Insel“ mit Baiersbauernhof, Baiermühle, der Lehmgrube mit benachbarter Ziegelei ebenso wie mit dem Erinnern an hier einstmals arbeitenden und wohnenden Handwerker. Wissenswertes wusste Wolfgang Sum auch über den Badeplatz an der Lai und die einstige Spannstatt für die Flöße und die Flößerei generell zu erzählen. Beim Jungbauernhof ging der Blick talabwärts in Richtung Steig mit Bauernhof, Kapellengeschichte und den einstigen kleinen Wohnstätten, dem Steighäusle und  dem nur noch den Ältesten bekannten  Häuschen von „Steigbarthles“. Beide sind abgebrannt.

Die beiden  stattlichen Gasthäuser „Zum Walkenstein“ und „Zum Hirschen“ gaben Anlass, tiefer in Tradition und Geschichte einzusteigen und auch an den „Löns“ zu erinnern. Aus dem Publikum heraus wurden einige Anekdoten zum Besten gegeben. Schulhaus, Felixenhof mit Speicher und Wegkreuz wurden unter historischen Gesichtspunkten erwähnt und auch der Poststation wurde Reverenz erwiesen.

Viel Interessantes konnte talaufwärts entlang der Wolf bekundet werden, ganz besonders natürlich zur Vorgeschichte des MFO und schließlich zu  einem höchst spannenden Verlauf mit ständigem Wechsel von Produktion und Besitzern beim vielen noch als Bundeswehrdepot bekannten auffallend großen Gebäudekomplex.

Mit viel Beifall für das enorme Hintergrundwissen, das Wolfgang Sum spannend und wortgewandt vermittelt hat, endete die Rundwanderung an der Brücke zum Hansenbauernhof.

Thomas Springmann übermittelte den Dank im Auftrag von Regina Sum als Bürgermeisterstellvertreterin und im Grunde für alle Teilnehmer, die sozusagen mit einem Rucksack voll Vesper und Getränken gekommen waren und nach gut drei Stunden im übertragenen Sinne „mit einem Rucksack voll historischem Wissen zur Walke“ den Heimweg antreten konnten.