„Der Klimawandel hat auch die Schwarzwaldidylle des Wolftales erreicht. Der Wald wird in 50 Jahren nicht mehr der sein, wie ihn unsere Generation noch kennt“. So das Fazit von Förster Markus Schätzle. Wir haben aber die Chance, den Wechsel so zu gestalten, dass es für die Waldbesitzer keine finanzielle und auch für die Natur keine Katastrophe wird. Naturnaher Umbau sollte jetzt schon in Angriff genommen werden, damit auch weiterhin alle Flächen bewachsen bleiben, damit der Boden lebendig bleibt und der Erosion Einhalt geboten werden kann.
Am Beispiel unterschiedlichster, z. Teil nebeneinander liegender Parzellen, konnten die Teilnehmer der Exkursion sehen, wie durch frühzeitige Auslichtung das Kronenwachstum gestärkt und damit der Holzzuwachs positiv beeinflusst wird. Das früher praktizierte Hochtreiben schlanker Stämme durch übertriebenen Konkurrenzdruck spart zwar vielleicht aufwendiges Wertasten, macht aber den Wald instabil, fördert die Rohhumusbildung und lässt keine Naturverjüngung aufkommen.
Wie aber der Klimaveränderung an den zum Teil extrem steilen, kargen und trockenen Südwesthängen der Hofhalde und des Katzenkopfes begegnen? Auf manchen jetzt noch mit kränkelndem Hochwald bestandenen Steilhängen wird zukünftig kein Wirtschaftswald mehr stehen. Dort soll der Erosionsschutz durch Niederwald Vorrang haben. Wenn die Trockenperioden weiter anhalten, wird die flachwurzelnde Fichte in diesen Lagen keine Chance mehr haben.
Auf den Kalamitätsflächen unter dem Elmle stehen nun 3 bis 4 jährige Atlas- und Libanonzedern, Lerchen und Douglasien.
Aber auch dem Anflug von Birken und Buchen will man Platz einräumen. Während auch die Rotbuche in ungünstigen Lagen gefährdet ist, sollen besonders die Zedern längere Trockenperioden verkraften. Also nicht nur aufgelockert und stufig, sondern auch ein Mischwald aus verschiedenen Baumarten soll der zukünftige Wald sein. Das wäre auch ein Gewinn für die Tier- und übrige Pflanzenwelt. Die tiefwurzelnde Tanne hat in schattigen Nordostlagen weiterhin ihre Berechtigung, und auch Kiefern können sich an geeigneten Standorten halten. Eichenneuanpflanzungen seien ohne aufwendigen Schutz fast nicht möglich.
Dass manche Waldbesitzer ganz schön experimentierfreudig sind, war auf einer Parzelle zu sehen, wo neben den schon genannten „Hoffnungsbäumen“ auch Mammutbäumchen und Ginkgos aufwachsen.
Die vielen Veranstaltungen am vergangenen Sonntag waren wohl der Grund, dass es nur eine kleine Gruppe Interessierter war, die den interessanten Ausführungen von Markus Schätzle gefolgt waren. Deshalb schloss der Dank der Teilnehmer an ihn auch die Bitte ein, die aufschlussreiche Führung zu einem günstigeren Zeitpunkt zu wiederholen.
Beitrag von Albert Schrempp