Nachbericht – Mit dem Förster unterwegs

Nachbericht zur Wanderung mit dem Förster am 21.05.2023

Klimawandel: Der Wald passt sich an

Auf einer Halbtagestour durch den Oberwolfacher Wald konnten die Teilnehmer zusammen mit Revierleiter Markus Schätzle erfahren was sich zurzeit, und sehr wahrscheinlich auch in Zukunft im Wald verändert. Die Wanderung verlief vom Hofgumpenweg ausgehend auf Pfaden und Querfeldein über den steilen Hang bis hinauf auf den Katzenkopf. Dabei wurden Unterschiede im Bestand und am Boden auf Beispielflächen besprochen. Der Wald reagiert von sich aus auf die unterschiedlichen Standorte. Durch auflichten kann die Wasserversorgung kurzfristig zwar nicht verbessert werden, langfristig können die Bäume aber durch mehr Wurzelvolumen auch mehr Wasserreserven erschließen. Zusätzlich stellt sich bei einer Auflichtung durch Samenwurf und Vogelsaat eine Naturverjüngung ein, die das Baumartenspektrum erweitert und somit zur Stabilität beiträgt. Während der durchaus auch anstrengenden Wanderung wurde offensichtlich, dass einschichtige Nadelholzreinbestände nur noch auf wenigen, sehr begünstigten Standorten möglich sind. Am Beispiel einer Pflanzfläche mit Zedern, Lärchen und Douglasien wurde klar, dass die Anreichung mit Mischbaumarten viel Zeit brauchen wird und ohne Naturverjüngung nicht möglich ist. Allein durch Pflanzung ist das Ziel mehr Baumarten auf der Fläche zu haben auf absehbare Zeit nicht zu erreichen. Insgesamt haben wir im Schwarzwald auch in den nächsten Jahrzehnten noch gute Möglichkeiten den für die Menschen wichtigen Rohstoff Holz ernten zu können. Es wird zwar auf einigen extremen, steinigen Rücken und Kuppen keinen Wirtschaftswald mehr geben, aber die anderen Waldfunktionen, insbesondere der Erosionsschutz, ist weiterhin überall möglich. Auf dem größten Teil der Flächen im Schwarzwald wird der Wald vielfältiger, insgesamt aber stabiler gegen Störungen wie Trockenheit, Käfer und Sturm. Durch Durchforstung und Verjüngung der Wälder kann der Mensch den Waldumbau beschleunigen und somit die Wahrscheinlichkeit großer Schadereignisse senken.

Nach ca. 4 Stunden war die kleine Gruppe nach einer auch landschaftlich schönen Wanderung mit vielen Eindrücken wieder zurück im Dorf.

Bericht von Markus Schätzle

Bild von Anton Talmon L’Armee