Nachbericht – Vogesentour

Etwas außer der Reihe, aber auch ein außergewöhnliches Erlebnis waren die 3 Wanderungen auf und am Vogesenkamm zwischen Col de la Schlucht und dem Lac Blanc. Obwohl bei der Anfahrt zum Quartier, Auberge Schanzwasen, ein Hinweisschild „Déviation“ für etwas Irritation gesorgt hatte, startete die Gruppe pünktlich zur Einleitungstour. Vorher wurden die alten Vogesenhasen noch vom Seniorchef der Auberge begrüßt, der die fröhlichen Tage mit“ Vogesenkurt“ und „Adolphe“ noch gut in Erinnerung hatte. Hinüber zum „grünen See“ und dann am Gaertlesrein hinauf auf die Kammhöhe zum „le Tannet“ führte Raimund Schillinger dann seine Gruppe. Die Vogesenneulinge bekamen einen ersten Eindruck von den ursprünglichen Buchenwäldern und der Kargheit der Kammlagen unseres Nachbargebirges.

Zurück an der Hütte, trafen dann gerade die Nachzügler der Gruppe ein, so dass man nun komplett war und die Übernachtungsräume beziehen konnte. Am Tag 2 ging es nach einem opulenten Frühstück in der Morgenfrische zuerst in südlicher Richtung zu den Felsgruppen Richtung Col de la Schlucht, die eine weite Aussicht bis zum Grand Ballon, hinab ins Münstertal und über die Rheinebene hinüber zum Schwarzwald boten. Die Richtungsänderung nach Norden führte dann entlang der ehemaligen Staatsgrenze. Reste von Bunkern, Granateinschlägen und Schützengräben erinnerten an den unseligen Krieg von 1914-1918, dem unzählige Soldaten auf beiden Seiten zum Opfer fielen. Immer wieder faszinierten die Passagen durch die märchenhaften Buchenwäldchen. Nach dem Taubenklangfelsen, mit 1300 m dem höchsten Punkt der Tour, wählte die größere Gruppe den Abstieg am Gazon du Faing, während die Anderen den alpinen Steig hinab zum Lac de Truites wagten. Unten an der Ferme füllten dann Elsässer Spezialitäten die hungrigen Mägen, bevor der Heimweg angetreten wurde. Aber nicht direkt, sondern die urige Wirtschaft auf dem Schupferen wollte unbedingt noch besucht werden. Hier ist die Zeit in den1950er Jahren stehen geblieben. So war es auch nicht verwunderlich, dass alte Zeiten und Mundartausdrücke ein Gesprächsthema waren, bis im Abendsonnenschein der Abstieg anstand.

Wie schon am Vortag war das Abendessen hervorragend und die Elsässer Weine kamen auch nicht zu kurz. Der dritte Tag führte dann mit dem PKW über die Route des Grétes bis zum Col du Calvaire. Die folgende Tour um den Lac Blanc war noch einmal ein Höhepunkt. Vom schmalen Pfad, der von Zwergkiefern, Krüppelbirken und blühenden Mehlbeersträuchern gesäumt war, hatte man schöne Tiefblicke auf den See und die Felswände im Kar. Oberhalb des sagenhaften „Rocher Hans“ wagte man sich sogar auf die riesigen Granitblöcke hinaus, um nochmals tolle Fotos zu schießen. Der Abstecher zum „Schwarzen See“ wurde dem schnelleren Heimweg am Seeufer entlang geopfert, weil eine Abschiedseinkehr am Gazon du Faing eingeplant war. Dort saß man nochmal gemütlich beisammen, bevor es wieder Richtung Allemagne ging. Es waren 3 wunderschöne Tage, die Raimund Schillinger den 12 Teilnehmern geschenkt hat. Dafür bedankten sich alle und hatten schon ein „au revoir“ in den Vogesen im Kopf.

Bericht von Albert Schrempp

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