Nachbericht – Wanderung Schwäbische Alb

Kaiserwetter, weiße Felsen, hohe Burgen und tiefe Höhlen

Einen erlebnisreichen Tag bot der Schwarzwaldverein Oberwolfach seinen Mitgliedern und auch erfreulicherweise 3 Gästen, die sich dazu aufraffen konnten, sich zu früher Stunde in ausgelasteten Pkws zur Fahrt nach Gönningen bei Reutlingen einzufinden.

Nach einer kurzen Einstimmung auf die Tour durch Wanderführer Albert Schrempp, wurde vom Wiesaztal aus die erste Albstufe zur Hochebene Pfullinger Berg erklommen. Wenn auch nicht die Zeit blieb, um die Pfade durch das Orchideenparadies abzugehen, klickten bald die Handys, um die seltenen Schönheiten am Wanderwegerand festzuhalten. Nochmal 100 m Aufstieg durch einem schattigen Buchenwald brachte die Gruppe auf den Gielesberg mit Ausblick auf die Albhochfläche. Recht zügig, da nun ohne Steigung durch Wiesen und schattige Wälder, meist auf angenehm zu gehenden Pfaden, erreichte man die Nebelhöhle, deren Besuch aber erst auf dem Rückweg auf dem Programm stand. Die Pause nützte der Wanderführer, um etwas zur Entstehung der Tropfsteine und über die Höhle zu erzählen. Vom vielbegangenen und gut ausgebauten Weg direkt zum Lichtenstein bog man am Kalkofen wieder auf einem Pfad bis zum Gießstein ab. Vorher erfuhr man, was man aus dem hier überall anstehenden Kalkstein alles herstellen kann. Wenn unsere Vorfahren auch noch nichts von CaCO 3 wussten, so haben sie doch schon um die Herstellung von Mörtel durch brennen von Kalkstein gewusst. Am Gießstein mit seiner grandiosen Aussicht ergänzte eine kernige schwäbische Dame, was der Wanderführer zur Geschichte der nun im Blick liegenden Burg Lichtenstein zu sagen hatte.

Burg Lichtenstein

Gegen Mittag traf die Gruppe dann dort ein. Die zur freien Verfügung stehende Zeit reichte zur Besichtigung des Areals und zur Ergänzung der bisher verbrauchten Kalorien in der Gaststätte. Dass auf dem weiteren Weg durch blumenreiche Wiesen, an einem Steinbruch vorbei und hinauf auf den „Feldberg“ der schattige Wald fehlte, wurde durch die Schönheit der Landschaft ausgeglichen. Auf dem letzten Gipfel, wo Albert hoch und heilig versprach, dass dies der letzte Anstieg gewesen sei, war es nur noch ein kurzes Stück zur Nebelhöhle. Als man dort nach einer halben Stunde das kühle Tropfsteinreich des sagenhaften „Drückerles“ wieder verließ, wurde die Hitze doppelt empfunden, und mancher wäre noch gerne bei einem “Weizen“ länger sitzen geblieben. (Drückerle ist ein Fabelwesen, das angeblich tief im Boden der Alb haust und die Erde zum Beben bringt) Der Weg zum Endpunkt der Tour durch das intensiv nach Bärlauch duftende Ramsteltal zog sich etwas, und als man am Parkplatz angekommen war, wurde aufgrund der heiß gelaufenen Schuhsohlen beschlossen, auf den Besuch der Tuffsteinseen zu verzichten. Dass die Tour nach genauster elektronischer Erfassung 3 km länger als vom Tourenführer angegeben gewesen sei, wurde dem Organisator angesichts der erlebnisreichen Tour verziehen. Der hat sich über das Lob für die „ausbaldowerte“ Tour gefreut und zur nächsten Wanderung eingeladen.

 

 

Nebelhöhle

 

 

Bunte Blumenwiesen auf der Hochfläche

 

Bärlauchblütenpracht im Wald

Bilder und Beitrag von Wanderführer Albert Schrempp