Zum Abschluss einer langen endlich wieder weitgehend normal verlaufenen Wandersaison mit vielen abwechslungsreichen Touren machte man sich seitens des Oberwolfacher Schwarzwaldvereins am Sonntagmorgen vom Schulplatz aus in Richtung Osterbach auf den Weg. Beim Aufstieg zum Hapbach konnte man sogar in Begleitung einiger Sonnenstrahlen das Dorf bis hinauf in das Mitteltal im hellen Licht überblicken. Einige dünne Nebelschwaden zogen sich entlang der bunten Waldhänge hin.
Dann stieg die Wandergruppe oberhalb des Romeshofes auf zum Roten und zum Weißen Kreuz, um schließlich zum Käppelehof in den Osterbach zu gelangen. Zur Sommerzeit laden bei den beiden Schutzkreuzen Ruhebänke zum Verweilen ein. Im Gasthaus „Käppelehof“ war es bei der Ankunft noch ziemlich ruhig, bis nach und nach doch noch etliche Sonntagsausflügler eintrudelten und sich eines reichhaltigen Mittagsmahls erfreuen durften.
Man genoss es, in der behaglichen Stube den ersten Advent bei angeregter Unterhaltung und leckerem Essen im vertrauten Kreis verbringen zu können. Bevor es wieder nach Hause ging, galt noch eine kurze Visite dem St. Wendelin und dem St. Jakobus in der Wallfahrtskapelle. Dabei erinnerte man sich an die einst üblichen Wallfahrtswanderungen in den Osterbach um den Wendelinstag am 20. Oktober, auf denen es oft zumindest auf der letzten Wegetappe durchgehend den Rosenkranz zu beten galt. Der Wendelin wurde in früheren Zeiten vor allem als Viehheiliger und Hirtenpatron verehrt. Zu einem kurzen Schwätzle gab die Begegnung mit Bekannten aus dem Wolf- und Kinzigtal Anlass. Einige der Wanderer hatten ihre Autos auf dem Hapbach abgestellt. Die Schilder des Schwarzwaldvereins machten oben am Waldrand in ihrer Üppigkeit beeindruckend deutlich, wohin man in alle Richtungen von hier aus gelangen kann. Eigentlich ein Mekka für die Wanderer im mittleren Schwarzwald!
Die Oberwolfacher Wandergruppe marschierte nun über den Osterbachsattel, um danach die Wegvariante direkt in Richtung Schießhäusle und Kirchberg zu wählen. Den Abzweig zum Hohenlochen ließ man links liegen. Mit der Wolftalvariante konnte man schließlich die lange Teerstrecke über Matten und die Hoffelder vermeiden. Auch bekam man zum Abschluss nochmals einen herrlichen Rundumblick über den Ortsteil Kirche geboten. Imposant auch im Herbst die Buche am Waldrand, die als Naturdenkmal einen besonderen Schutz genießt.
Ausgedient hat inzwischen der historische Schießplatz! Mangels Kanonenschütze und in Zeiten, in denen das Salutschießen zunehmend verpönt ist, gerät dieses uralte Brauchtum allmählich in Vergessenheit. Mit den hochgetrimmten Lautsprechern und Tonverstärkern hat man schließlich genug Lärm um die Ohren! Warum dann noch der Kanonendonner zu Fronleichnam, dem Bartholomäustag oder dem Skapulierfest, zumal auch die kirchlichen Feiertage der allgemeinen Nivellierung des Jahresverlaufs insbesondere auch nach Corona immer mehr zum Opfer fallen?
Am Wegesrand wurde man auf viele Krause Glucken, auch Fette Henne genannt, aufmerksam. Durchsetzt waren sie von gelbleuchtenden Pfifferlingen. „Aber viel zu nass und zu schlutzig“, stellten die mitwandernden Pilzkenner fest und rieten davon ab, die „Früchte des Waldes“ mit nach Hause zu nehmen.
Bericht von Hans-Gottfried Haas
Herzlichen Dank an den Hans-Gottfried Haas für die Organisation der gemütlichen Abschlusstour für dieses Jahr.