Besuchen Sie die Bildergalerie mit vielen historischen Fotos! Hier ein aktuelles Suchbild (Bild-Nr. 760): Ist das ein Hof im Wolftal?

  • Bitte beachten Sie die Dokumentation mit historischen Bildern von “ der Alte Wolfe“ mit einigen Blicken in die Schapbacher und Wolfacher Nachbarschaft!

Wenn Sie gelgentlich mal grad Zeit und Lust haben, ein wenig in alten Fotografien zu blättern, dann besuchen Sie doch mal die Galerie mit den alten Bildern in dieser Homepage des Schwarzwaldvereins Oberwolfach. In dieser facettenreichen Fotosammlung können Sie sich in einem bunten Kaleidoskop durch das vorige Jahrhundert bewegen. Sie können die Entwicklung der Ortsteile und Wohngebiete nachverfolgen – und dürften eigentlich mit uns staunen, dass in den damals wenigen Häusern fast ebensoviele Menschen gewohnt haben wie heutzutage. Sie werden damit Zeuge, wie sich das einst beschauliche von Wiesen und Feldern umrahmte typische Dorf des Mitteleren Schwarzwaldes bis zu den Waldrändern hinauf ausgedehnt  hat und gleichzeitig mit der Nachbarstadt Wolfach zusammen gewachsen ist. Parallel dazu haben sich die Wälder in Richtung  Talsohle  ausgebreitet, vor allem auch, weil die vielen Reutfelder entbehrlich geworden sind und deshalb aufgeforstet wurden.

Auch begegnen Sie vielen Menschen, meist unseren längst verstorbenen Vorfahren, die vor Jahrzehnten das Leben im Dorf voller Zuversicht und Lebensfreude geprägt haben und sich auf allen Ebenen, ob bei der Arbeit in Wald, Feld und auf den Fluren, beim Sport oder beim Feiern im Alltag oder anlässlich von Hochzeiten und Vereinsfesten in das Dorfleben mit eingebracht haben. Bei den Fußballern beispielsweise war in den fünfziger Jahren Gottfried Baur der immer präsente Motivator, Leiter und Lenker, während Eugen Groß und Co. in der ersten Mannschaft („Oberwolfachs edle Wäscher – Draufwäscher!“) die Tore wie am Fließband schossen. Helmut Busch war ein ein schier unübewindlicher Keeper, wenn er nicht grad mal  einen rabenschwarzen Tag hatte – oder ihn die „Sonne jeblendet“ hat.  Eben deshalb trugen die Torleute in früheren Zeiten fast durchweg eine so genannte „Datschkapp'“ mit vorstehendem Blendschutz. Wichtig war es für den SVO in den Gründerjahren auch, den fußballverrückten Pfarrer Rapp, den „Rappe-Doni“, hinter sich zu wissen! („Einsatz!“ – „Jugend kann nicht Jugend führen“, als man den jungen Hermann Gebert zum Spielführer der ersten Mannschaft wählte. Der Mesner mußte die Andacht am Sonntagnachmittag in Vertretung für den Pfarrer halten, weil Hochwürden mit den Fußballern auf dem Pritschen-Lkw unterwegs war! Ein Extra-Segen-Spritzer mit dem einer Klobürste ähnelnden Segenspender nach der Messe für die meist ganz  hinten in der Kirche stehenden Fußballer – mit der Bemerkung: „Dass ihr au g’winne hitt!“ – Aber auch: Zürnende Bedrohung des Schiedsrichters mit dem Regenschirm mit der Folge: Platzsperre für den SVO!)

Nachempfinden werden Sie aber auch, welche schmerzlichen Zäsuren durch die beiden Weltkriege dieses blühende Leben jeweils über viele Jahre zum Stagnieren sowohl auf den Gehöften wie auch in den Taglöhnerfamilien brachten. In manchen Familien („Bonjörges“) kehrten bis zu vier Söhne nicht mehr aus dem Feld zurück, so dass man mehrfach in tiefstes Leid gestürzt und so existenziell ge- und betroffen wurde. Viele junge Frauen mußten auch deshalb unverheiratet bleiben, weil die potentiellen Ehemänner Opfer der grausamen Kriege geworden waren.

Dankbar wäre man beim Schwarzwaldverein, wenn Sie selbst zur Bereicherung dieses großen „Erinnerungsschatzes“ beitragen wollen. Von besondererer Bedeutung sind dabei die Fotografien, die aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stammen. U. a. ging 1926  ein auswärtiger Fotograf von Haus zu Haus, um die jeweiligen Bewohner vor ihren Häusern oder auch stolzen Gehöften zu fotografieren. Es war dies offensichtlich nicht der Wolfacher Fotograf Konrad Stehle, der jedoch auch viele professionelle Bilder mit Oberwolfacher Motiven und vor allem zu festlichen Anlässen für die Familien im Dorf gemacht hat. Mit seiner Geschäftstüchtigkeit hat sich der „wandernde Fotograf“   gewiss auch ein paar Mark hinzu verdient, was wohl der Hauptgrund für seine Wanderschaft durch das Dorf war. Leider konnte dieser  Foto-Künstler, dessen Bilder sich durch eine hohe Qualität auszeichnen und zu wertvollen Kulturgütern für unser Dorf und unsere Gemeinschaft geworden sind, nicht mehr gefunden werden. Der zeitliche Abstand war einfach zu groß, obwohl man ihm auf der Spur war! Mit Sicherheit gibt es aber noch etliche Bilder – im Format von Ansichtskarten – von ihm, die der hier veröffentlichten Sammlung noch hinzugefügt werden könnten, um so die einzigartige Dokumentation „Oberwolfach 1926“ zu erweitern bzw. zu vervollständigen.

  • Fragen Sie doch mal bei Ihren Eltern und Großeltern nach, bei Onkeln und Tanten! Schauen Sie in die alten Alben und kramen Sie mal in den alten Schatullen, sofern solche noch vorhanden sind! Die Zeit verrinnt, und bald wird eine solche Frage oder Bitte  gänzlich überflüssig sein!

Vielen Dank für Ihr Reinschauen in diesen Text und Ihr Interesse!

Hans-G. Haas, Fachwart für Heimatpflege im Schwarzwaldverein Oberwolfach (hansg.haas@freenet.de).